…und nun doch unterwegs mit dem Seekajak!
Mit den Wellen treiben, den Kopf mal lüften lassen vom Ostseewind und den Möwen „Gute Nacht“ sagen…Das war in diesem Sommer die große Mission von unserem ECHTENBRENNER und Naturburschen Gerit Hönicke.
In einem Reise-Blog hat er seine kleine Abenteuerreise mit dem Seekajak festgehalten und dokumentiert. Eine Woche lang gegen unberechenbare Winde kämpfen, auf Nachtlagersuche gehen und die große Stille finden. Ein lang gehegter Traum geht im August 2017 in Erfüllung und Gerit lässt uns teilhaben & eintauchen in die Welt der See-Abenteurer.
27.07. – 01.08.2017 Die heiße Vorbereitungsphase!
„Hätte mich vor zwei Jahren jemand gefragt „Hast du Lust auf ne Seekajaktour?“ – wäre meine Antwort gewesen: “Neeeee, auf so was Langweiliges hab ich keinen Bock!“
Nun habe ich doch Bock, und zwar richtig! Ich bin ganz aufgeregt, was mich erwartet. Seit 29 Jahren bin ich nun schon Kanute…im Seekajak wird es aber meine erste Erlebnis-Reise sein! Die Tour ziehe ich ganz alleine durch…diese Erfahrung wollte ich schon immer mal machen.
„Gefühlt“ plane ich die Tour schon seit Monaten, zumindest jeden Tag ein bisschen – also vor allem im Kopf.
Noch 6 Tage bis zum Start…die Spannung steigt!“
01.08.2017 Test, Check, Go!
Gepäck ins Boot – CHECK! Boot aufs Auto – CHECK!
…ich bin mal dem Rat eines alten Kanuten-Freundes gefolgt, und habe das komplette Gepäck, zum Test, ins Boot verstaut…meine Sorge war unbegründet…ich könnte sogar noch ein bisschen mehr einpacken – aber was braucht man schon da draußen auf dem Wasser?!
Noch 1 Tag…und die Wetter/Wind-APP macht mich ja schon leicht wahnsinnig…die Technik ist sowieso überbewertet…ich mache mir vor Ort erstmal selbst ein Bild vom Ostsee-Wetter. Bis morgen Abend auf dem Campingplatz Groß Banzelvitz!
02.08.2017 Lietzow – Langes Moor 19 km
Mit leichter Aufregung bin ich gegen 16:00 Uhr in Lietzow angekommen. Vorab habe ich einen kleinen Abstecher in Binz gemacht und mein Auto bei einem Freund in Obhut gegeben. Erstmal das ganze Gepäck raus aus dem Auto und rein ins Boot!
Kaum gestartet, musste ich mich auch schon von meiner Sonnenbrille verabschieden, die vor lauter Vorfreude, von meinem Kopf dem Boot ins Wasser folgte…
Nun lag er vor mir…der große Jasmunder Bodden…na dann, paddle ich mal los…
Das erste Zwischenziel – Ralswiek…mal kurz Pirat vor der wunderbaren Störtebeker-Kulisse gespielt – aber mein Publikum fehlte irgendwie noch…?! Komisch!
Als eigentliches Übernachtungsziel sollte der Zeltplatz Groß Banzelvitz dienen. Bei meiner Ankunft 19:00 Uhr musste ich leider feststellen, dass dieser auf einer Anhöhe lag – und wieder einmal habe ich gelernt: „wer zu viel fragt…“ Natürlich erntete ich ein „Nein“ von der Campingplatzleitung auf meine naive Städterfrage hin, ob ich denn gleich am Strand mein Zelt aufschlagen könnte. Nach kurzem Wortgefecht bin ich einfach mürrisch weitergepaddelt.
Anderthalbstunde nervenaufreibende Suche…Kilometerweit nur Schilf in Sicht…Doch dann fand ich einen kleinen, hübschen Strandabschnitt…da war das kleine Paddlerherz seeeehr glücklich! Zelt versteckt hinter dem Schilf aufgebaut…hoffentlich entdeckt mich niemand…Gute Nacht!
03.08.2017 Langes Moor – Wiek 24,5 km
KURZE Nacht…recht ungemütlich…durch den unebenen Boden kam es mir vor, als hätte ich im Sitzen geschlafen…gut, stehe ich eben 5:45 Uhr auf…Zelt zusammengefaltet… Boot gepackt…5 km bis Breege…7:30 Uhr KAFFEE…
Nächstes Zwischenziel Wittower Fähre – ca. 12 km…Gegenwind und REGEN…egal, sitz ja im Boot ;-)…kurzer Stopp…kleiner Kaffee
Wetter wird langsam besser…auf nach Wiek…ca. 8 km…UND Rückenwind…einfach mal eine halbe Stunde treiben lassen…herrlich…hab im Prinzip nur meine Füße bewegt und am Steuer navigiert
13:15 Uhr bin ich in Wiek gelandet…im Kite-Camp gab es noch ein Plätzchen für mich…Zelt aufbauen…Gepäck aus dem Boot und endlich: !!!DUSCHEN!!! Traumhaft!
Ein Wiedersehen und kleinen Willkommensumtrunk auf Rügen mit Familie Brenner (Fans hat man bekanntlich überall)…leckeres, gemeinsames Fischessen im Hafen.
SOOO…das Wetter sieht ja für mich in den kommenden Tag nicht so gut aus …viiiiiieeeeel WIND…ich muss abwarten und dann entscheiden, wo und wie es weiter geht.
04.08.2017 Ruhetag
Aber nur, weil der Wind zu stark ist und zu viele hohe Wellen schlagen…habe in Ruhe geschaut, wie meine Tour weiter gehen kann…Morgen Start nach Schaprode. Es sind zwar nur 22 km aber dafür Gegenwind. Die nächsten Tage werde ich mich noch in den Boddengewässern aufhalten, bis sich die Ostsee beruhigt hat…ich bleibe (an)gespannt.
05.08.2017 Der Wind, der Wind…das „schlimme,schlimme“ Kind Wiek – Schaprode 37 km
Um 9:00 Uhr war alles im Boot verstaut…hab mir ausgerechnet, gegen 17:00 Uhr Schaprode erreichen zu können (inkl. Pausen). Es gab leider keine große Wetteränderung…bis zu Windstärke 6, Südwestwind…am Rand entlang paddeln sollte kein Problem sein, da es sehr flach ist.
Erstes Ziel war Dranske und dann weiter Richtung Süden am „BUG“ (schmale Landzunge) entlang. Bei Dranske gibt es ein schmales Stück Land zwischen Bodden und Ostsee, das wollte ich mir anschauen…gedacht – getan…was für Wellen auf der Ostsee!
Habe dann beschlossen hier eine größere Pause einzulegen mit selbstgekochtem Kaffee (aus der italienischen Brühmaschine)…und weiter ging es…bin im Übrigen bis hierher schon ganze 9 km gefahren!!
Nach weiteren 800 Metern war diese Reiseroute für mich beendet…WARUM?…der Wind kam von Südwest und ich war anfangs auf der Seite bei Dranske windgeschützt…doch die Landzunge macht dann einen kleinen Rechtsknick…eben parallel zum Südwestwind…dazu kam, dass man nicht mehr so nah am Rand fahren darf – Naturschutzgebiet!
Nun kam ich an diese…nennen wir es mal „aus dem Windschatten raus – an die Windkante ran – Stelle“...und das Wasser wurde immer tiefer, die Wellen immer höher und die Windböen immer stärker…was nun?!
Mehrere Optionen malte ich mir aus! Option Nummer 1: Naturschutz hin oder her – ich bleibe so nah wie möglich am Rand…!
Option Nummer 2: Ich fahre einfach auf die andere Seite des Boddens (hier war auch die schmalste Stelle) und es geht dort weiter – Distanz – ca. 1300 Meter. Zwischen den beiden flachen Rändern. Nach gefühlten 10 Versuchen mit dem Boot überzusetzen (im Hinterkopf kämpfte ich schon mit Option Nummer 3: die Strecke bis Wiek zurück – 9 km – und auf der anderen Seite Richtung Schaprode)! Es war kein schönes Gefühl, alleine diese Stelle zu befahren…ich brach ab und bereitete mich moralisch auf Option 3 vor…Kurzer innerer Wutkampf mit mir… und dann ging es weiter! Es gab sogar noch Option 4: eine Motorbootcrew ansprechen, ob sie mich rüberbringen…
Gedacht – getan…die haben nur gelacht…aber mir dafür eine sehr sehr seeeeeeeeehr wichtige Information gegeben: Am Ende des „BUG“ (Landzunge) hätte ich auch die Fahrrinne überqueren müssen…welche aber mindestens doppelt so groß war…und dort tobte ordentlich der Wind! Da musste sogar das Motorboot kehrt machen, da es zu heftig war…! ALLES richtig gemacht! Auf nach Wiek!
Für 8 km hatte ich Rückenwind… das waren aber auch die einzigen Kilometer…
Wieder an Wiek vorbei und unter Volldampf wie eine Maschine…km für km gegen den WIND – er kam auch noch leicht von der Seite, dementsprechend musste ich permanent gegensteuern…jetzt habe ich glaube eine leichte, orthopädische Fehlstellung.
Zwischenziel- Wittower Fähre…ca. 8 km…war gegen 18:00 Uhr an der Fähre, kurze Pause…und weiter ging es!
Aus dem Wieker Bodden raus…in den Schaproder Bodden rein…der noch größer und überwältigender ist…TOP Wetter…wenn man mal den Wind ignoriert…Blick auf Hiddensee! NUR noch 10 km…die ersten 5 km Richtung WEST, der Wind wechselte auch von Südwest auf West (Oh Mann!) Und die letzten 5 km Richtung SÜD…also volles Rohr Seitenwind…was noch bescheidener ist als Gegenwind…meine orthopädische Fehlstellung prägt sich bestimmt weiter aus – permanentes Gegensteuern!
20:00 Uhr – Ziel erreicht – ich habe zum Schluss vor Erschöpfung schon leicht geschielt… aber war überglücklich, dass ich es geschafft habe!
Am Ende waren es ca. 37 km! Was für eine Strecke! Meine Rückenblockierungen habe ich mit dem Trip dann doch noch gelöst…mein Physiotherapeut wäre stolz auf mich!
Zelt aufgebaut…im Campingplatz-Restaurant ordentlich gegessen (zwei Hefe hatte ich mir doch auch verdient, oder?!)…ins Zelt gefallen und seeeeeehhhr gut geschlafen!
06.08.2017 Ruhetag
Das Wetter hat sich immer noch nicht beruhigt…aber es sieht gut aus…schaue mir heute Schaprode an… Kultur!
Im flachen Wasser und mit leerem Boot werde ich heute Nachmittag mal die Wellen testen.
Morgen soll es endlich Richtung Ostsee gehen…ich werde aber über den Bodden bis Dranske paddeln und dort übersetzen in die Ostsee…ich bin gespannt!
07.08.2017 Gänsehaut – Feeling – Tour Schaprode – Nordstrand 33 km
07:30 Uhr aufgestanden…der erste Blick richtete sich sofort auf den Bodden…alles ruhig…zweiter Blick…Wind-APP checken…sieht sehr gut aus!
Mmmmmhhhh…wo fahre ich nun lang??? Egal! Erstmal frühstücken und alles packen. 10:00 Uhr war ich startklar…super Wetter…endlich leichter Rückenwind.
In nur 45 min war ich schon an der entscheidenden Stelle…Bodden Richtung Norden/bei Dranske umsetzen in die Ostsee ODER zwischen Hiddensee und dem „BUG“ direkt in die Ostsee. Ich war noch etwas skeptisch, was die Wellenhöhe auf der Ostsee betraf…aaaaach egal… jetzt wird’s…ich nehme den direkten Weg!
Ab dem Punkt gab es nur noch Gänsehautfeeling pur. Durch die optimalen Wetterbedingungen, starteten ALLE Segelboote die im Bodden ankerten, in Richtung Ostsee…und ich mit meinem kleinen, gelben Seekajak mittendrin zwischen all den herrlichen Segelbooten!
Da bin ich sogar länger in der Fahrrinne Richtung Ostsee geblieben, um dieses Erlebnis eine Weile genießen zu können. Da die Segelboote ganz gemütlich hinaussegelten, konnte ich entspannt nebenher oder dazwischen mitpaddeln…WAAHNNSINN!
Vorbei an Hiddensee…und ENDLICH war ich auf der Ostsee! Die Gänsehaut blieb (oder war es der Ostseewind?) und nun zum ersten Ziel – Dranske. Es fuhr sich sehr angenehm auf der Ostsee…Abstand zum Ufer ca. 100/150 Meter…immer noch leichter Rückenwind…und langgezogene Wellen kamen von NNO…also von der Seite entgegen …angenehme Sache…ich habe es mir schlimmer vorgestellt, da immer noch 60/70 cm Wellen angesagt waren.
Rechts neben mir beobachtete ich die Landzunge „BUG“ – Naturschutzgebiet…ach ja zwischen Hiddensee und dem „BUG“ gab es riesige, flache Flächen mit hunderten Seevögeln. Ich fuhr nun etappenweise den Norden von Rügen entlang und schaute mir die tollen Strandabschnitte an. Mal flacher Sandstrand, Steilufer mit Sandstrand, Steilufer mit Steinstrand, ein sehr großer Abschnitt mit mächtigen Steinen im Wasser…
Sooo…ein großes Stück habe ich hinter mir – ca. 25 km…noch 7 km bis zum Ziel…UND da kam er mir wieder entgegen – der WIND, er hat sich klammheimlich gedreht und lachte mir wieder frech ins Gesicht…aber heute lachte ich zurück!
Endlich war ich am Anfang des Ziel-Strandabschnitts…immer noch 1,8 km weg aber ich war im „Maschinen“ Modus…und da winkte mir meine TEAMBRENNER-Nixe Annett und lotste mich ans Ziel!
YES…ich hab´s geschafft! Ankunftszeit 16:30 Uhr…kaputt, glücklich, zufrieden!!!
Erstmal ein Hefeweizen…das Letzte aus meinem Boot…Alles wieder aufgebaut…umgezogen…Energie in mich reingestopft und die Atmosphäre am Nordstrand genossen…wer hier schon mal war, weiß was ich meine. Zum Abend wurde ich verwöhnt mit einer Flasche Elbling vom Weingut Schuh…lecker war‘s Matthias…Danke Annett…
Und zum krönenden Abschluss eine glutrote Sonne, die zum Tagesende in die Ostsee tauchte…
Gute Nacht, Freunde!
08.08.2017 NORDSTRANDTAG
Sonne genießen, Ausruhen, im Sand spielen…wären heute sowieso schlechte Windbedingungen gewesen, um Kap Arkona zu bezwingen…morgen sieht es besser aus…
Ich bleibe entspannt…
09.08.2017 Das Kap der großen Herausforderung Nordstrand – Glowe 20km
Ich sitze im Hafen von Glowe und es sieht hier ringsherum ganz ruhig und entspannt aus…laues Lüftchen…nicht eine Welle auf der Ostsee zu sehen…Hafen-Atmosphäre.
Doch heute war alles andere als entspannt & ruhig!
Eigentlich fing der Tag sehr gut an…wunderschöner Sonnenaufgang…die Wellen am Nordstrand waren akzeptabel zum Starten, der Wind kam von SüdWest…soweit ok.
Ich startete 9:30 Uhr und paddelte zum Nordkap…Rückenwind…Wellen von NNO.
Erstmal das Nordkap in drei Teile aufteilen…linke Seite – zum Nordstrand…Front Seite…und rechte Seite Richtung Tromper Wiek (große halbrunde Bucht) und die letzte Ecke – der Anfang der Wiek. Nach dem Nordstrand-Abschnitt kam ich in den linken Bereich des Nordkaps…der noch gut händelbar war…vor mir sah ich schon die Ecke zur „Front Seite“ und hatte das Gefühl die Wellen sind kräftiger.
UND DANN GING ES LOS!
Ab diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr genau sagen, woher der Wind kam…dazu überrannten mich von vorn im Sekundentakt unzählige Windböen – so dass ich teilweise sehr flach paddeln musste. Die von der Ostsee kommenden Wellen trafen mich von links vorne…Wellenhöhe konnte ich nicht mehr einschätzen…sie kamen immer als Wellenset mit kurzer Pause – anstrengend!
Die Wellen, die mein eigentlicher Rückenwind produzierte, rollten von hinten auf mein Boot…ein einziges Wellenmeer!
Und was gab es eigentlich Richtung Land? Ach ja, Brandungszonen! – in die ich auf keinen Fall reinrutschen wollte!
Das Spiel dieser Naturkräfte dauerte eine ganze, verdammte Stunde! So lange habe ich gebraucht, das Nordkap zu umfahren. Auf Höhe von Goor entspannte sich die Situation. Was für eine Grenzerfahrung (auch für mich „alten“ Wildwasserkanuten) und meine anstrengendste Stunde dieser Tour! Definitiv nicht noch einmal alleine und auch nur bei Windstille! Eine Stunde lang hochkonzentriert, sehr kurzatmig, mit brennenden Schultern, ausgetrocknetem Mund…und hätte der Angstschweiß mir nicht alles ausgetrieben, ich hätte ins Boot gemacht!
Eigentlich wollte ich in Vitt anhalten…Kaffee trinken und Fischbrötchen essen…leider war auch hier die Brandungszone zu heftig für mich.
Nun hatte ich den ganzen Tromper Wiek (große halbrunde Bucht) vor mir. In Juliusruh bin ich dann endlich an Land…Kaffee trinken…Wasserhaushalt auffüllen…Energie in mich reinstopfen. Um 14:30 Uhr kam ich im Hafen von Glowe an…holte mir ein Radler und wartete bis der Hafenmeister mir zeigte, wo ich mein Lager aufschlagen kann. Dann steuerte ich die Dusche an. Morgen geht’s weiter bis Lohme. Das Wetter sieht entspannt aus. Für die Tour Lohme – Prora am Freitag, werde ich erstmal den Hafenmeister von Lohme befragen…sollte das Wetter ungünstig sein, fahre ich nach Glowe zurück und meine Tour endet hier…Ich bleibe gespannt…
10.08.2017 Abschlusstour am Königsstuhl Glowe – Prora 35 km
Nachdem ich den Vortag gut verarbeitet habe und eine relativ entspannte Nacht hatte, startete ich gegen 7:30 Uhr in den Tag. Ich schaute vom Hafen in die Tromper Wiek und sah ein untypisches Bild der Ostsee: keine Welle! kein Wind!…WOW…Da schoss mir durch den Kopf…warum eigentlich nur bis Lohme und nicht gleich die super Verhältnisse nutzen und bis Prora durchpaddeln? Nicht lange überlegt…auf gings!
Boot gepackt…9:00 Uhr war ich startklar…und mit noch etwas schweren Schultern paddelte ich aus dem Hafen Richtung Lohme.
Nach 10,5 km erreichte ich gegen 11:00 Uhr Lohme. Ein niedlicher kleiner Hafen, mit dem nettesten Hafenmeister der ganzen Tour! Gestärkt mit „Hafenmeister-Kaffee“ und Fischbrötchen habe ich kurz noch mit ihm über das Wetter gefachsimpelt und weiter ging es…
Nach ca. 1 km fing das Gebiet des Nationalparks rund um die Kreidefelsen an. An dieser Stelle gebe ich zu, mit den Zahlen habe ich es nicht so…eigentlich muss man zum Ufer 500 m Abstand halten…so richtig habe ich es nicht verstanden…ok, motorisierte Schiffe/Segelboote ja…Surfer und Kiter auch…aber Wanderer auf dem Wasser – verstehe ich nicht, da ich locker 70 Wanderer am Ufer entlanglaufen sah….wo ist der Unterschied…naja egal.
Aus 500 wurden 50 m zum Ufer und wieder dieses Gänsehaut-Gefühl! Super Wetter, beste Wind-(Westwind) & Wellenverhältnisse. Diese gigantischen Felsen sind einfach der Wahnsinn! 12 km vergingen wie im Fluge – es war wirklich eine grandiose Abschlusstour!
Zurück in der Zivilisation – ich erreichte Sassnitz – vorbei am Yachthafen – legte ich kurz vor dem Fährhafen, eine kleine Pause ein. Am Ufer angekommen, ausgestiegen, Wasser getrunken, nach unten geschaut…und was sehe ich – ein fast handballgroßer Hühnergott vor meinen Füßen…Andere suchen stundenlang danach…ab ins Boot damit…und weiter ging es. Am Fährhafen angekommen, kam ich mir doch etwas verloren und klein vor, mit meinem Bötchen – im Vergleich zu den riesigen Schiffen die dort vor Anker lagen. Die Anlage selbst: IRRE! Die letzten 4 Kilometer bis Prora habe ich mich „ausgepaddelt“ und mich über das erreichte Ziel gefreut…laut Karte ca. 33 km.
YES…ich hab die Tour geschafft…Rund 167 km!
Eigentlich wollte ich ja noch mind. eine Nacht hier bleiben…bin dann doch schon nach Hause gestartet und glücklich gegen 2:00 Uhr nachts im schönen und einzig wahren Leipziger Bett gelandet.
In diesem Sinne – schön war es, aufregend, mit vielen, neuen Eindrücken der Insel Rügen!
Bis zum nächsten Mal…Euer Sportfreund Gerit
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