Đà Lạt – Das kleine Europa in Südvietnam
Zwei Jahreszeiten gibt es in Südvietnam: die Trocken- und die Regenzeit. Entweder regnet es so gut wie jeden Tag für sechs Monate lang. Oder es regnet kaum für den Rest des Jahres. Warm ist es immer. Sommer ist auch immer. Als der Oktober kam und der Herbst in Deutschland einbrach, bekamen wir Fotos von Freunden geschickt. Wir wollten auch das Herbst-Feeling – das gemütliche Gefühl, das man hat, wenn es draußen kälter wird und man mit einer Tasse Tee auf der Couch sitzt. Deshalb fuhren wir nach Đà Lạt.
Das zentrale Bergland von Südvietnam
Die Stadt befindet sich auf dem Hochland (Cao Nguyên im Vietnamesischen) etwa 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Dadurch hat Đà Lạt ein mildes Klima und wird auch „Stadt des ewigen Frühlings“ genannt . Die Temperaturen liegen ganzjährig zwischen 10 und 25 Grad. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts haben die Franzosen die Stadt entdeckt und dort zahlreiche Villen und Ferienwohnungen errichten lassen, von denen viele heute noch zu sehen sind.
Als wir bei einem Freund ankamen, der am Rand der Stadt wohnt, war es schon fast dunkel. Eine halbe Stunde liefen wir auf einem schmalen Weg durch den Kiefernwald, mit Jacke und Schal. Es hat sich so angefühlt, als wären wir an einem Nachmittag im Spätherbst in Leipzig im Park unterwegs.
Der Kontrast zwischen Nebel und Licht
Im Sonnenaufgang erlebt man hier einen Kontrast zwischen Nebel und Licht. Wir standen auf, setzten uns auf die Terrasse, eingepackt in eine Kuscheldecke und tranken unseren Kaffee. Es war so neblig, dass wir kaum etwas in der Umgebung sehen konnten. Dann erschien nach und nach das Sonnenlicht. Licht ersetzte Nebel und irgendwann war nur noch das tiefe Blau am Himmel.
Das Wandern im Hochland
Den Spaziergang haben wir immer am Vormittag unternommen. Denn es hat hier täglich am Nachmittag geregnet. Wir liefen zwischen den Bäumen die Wege herauf und wieder herab. Als wir müde waren, legten wir uns an das Ufer einer Quelle. Auf dem Hügel angekommen, konnten wir schließlich den Ausblick auf die umliegende Landschaft genießen.
„Wolken jagen“
Nur ganz früh am Tag, wenn die Sonne noch gar nicht zu sehen ist, kann man „Wolken jagen“ gehen – so nennen es die Einwohner hier. Für uns war es sehr hart an diesem Morgen das warme kuschelige Bett zu verlassen. Los liefen wir auf dem nassen rutschigen Boden und stiegen den Hügel hinauf. Die Anstrengung hat sich ausgezahlt.
Über den Autor:
In Nghệ An, Vietnam geboren, studiert Hậu in Leipzig Philosophie. Neben seinem Studium arbeit er seit 2014 für TEAMBRENNER im Gastrobereich. Nach sechs Jahren in Deutschland nimmt er derzeit eine sechsmonatige Auszeit in Vietnam und entdeckt seine Heimat neu.
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