Die Stulle
Ein Place to be in Berlin ODER Warum man stolz sein kann, auf die Leistungen anderer!

Mit dem Stolz ist das ja so eine Sache: Ist er in der christlichen Glaubenslehre als eine der Todsünden geächtet, so ist er doch auch eine Emotion, die uns das Gefühl einer großen Zufriedenheit geben kann: Zufriedenheit mit einem selbst, oder aber auch Zufriedenheit mit den Errungenschaften einer anderen Person. Und diese Zufriedenheit hat sich eingestellt, als ich letztens mit Freund:innen zum Frühstück im Berliner Restaurant „DIE STULLE“ war.

Zum Beginn eines Sightseeing Tages muss natürlich ein gutes Frühstück als Basis her. Und zufällig, wirklich zufällig, ist ein Freund beim Recherchieren im Vorfeld unseres Berlinbesuches auf dieses kleine Restaurant in Charlottenburg gestoßen: fußläufig vom Hotel, auf dem Weg zur U Bahn und dazu eine gute Bewertung auf meiner Lieblingsempfehlungsseite Mit Vergnügen … das sollte es sein! Eine Reservierung im Vorfeld ist in heutigen Zeiten wichtig und so waren wir also 10 Uhr pünktlich am Ort.

Tja, und da haben wir nicht schlecht geguckt, als uns eine alte TEAMBRENNER Bekannte am Eingang begrüßte: Marlene Richter.  Was macht Marlene denn hier?! Marlene, die war doch mal Servicekraft und Teamleiterin bei uns… und das ist doch noch gar nicht so lange her! Ist sie nach Berlin gegangen und arbeitet jetzt in diesem Café? Was für ein Zufall!

Aber die Schlange am Eingang war lang und Marlene hatte alle Hände voll zu tun, die Gäste zu platzieren, so dass wir uns erstmal nur kurz zunicken konnten. Das kleine Restaurant ist klar und ohne viel Schnickschnack eingerichtet, trotzdem wirkt es gemütlich und lädt zum Verweilen ein. Die Gästeschar ist bunt, Studierende, Paare und ein paar wenige Touristen. Frühstücksgenießer:innen – so wirken sie zumindest alle.

Immer wieder ging mein Blick zu Marlene und Erinnerungen kamen hoch. Wie lange ist das her, dass sie den letzten Einsatz bei uns hatte? Ich habe Marlene als sehr fokussierte und fleißige Mitarbeiterin im Gedächtnis, immer zuverlässig und pünktlich, beliebt bei den Kolleg:innen und bei unseren Kund:innen. Als Teamleiterin hatte sie sich schnell als Bindeglied zwischen unseren Kund:innen und den TB Mitarbeiter:innen mit viel fachlichem Wissen, Organisationsgeschick und einer hohen sozialen Kompetenz einen festen Platz erarbeitet.

Zwischen meinen Gedanken kamen Kaffee und natürlich die Stullen. Die jedoch waren nicht nur belegte Scheiben Brot, sondern kleine Kunstwerke auf meinem Teller: sowohl optisch als auch geschmacklich einfach großartig! LECKER!

Und dann endlich kommt Marlene an unseren Tisch und wir erfahren: sie ist die Inhaberin dieses wunderschönen Ortes! Gemeinsam mit ihrer Frau Anne, die in der Küche als Chefin fungiert, hat sich Marlene den Traum einer eigenen gastronomischen Location erfüllt. Ganz so wie ich sie in Erinnerung hatte: Idee gehabt, Plan gemacht, losgelegt und Erfolg gehabt. Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten lief es prima und Die Stulle war auf den Berliner Empfehlungsseiten ganz oben. Mit bis zu 15 Mitarbeiter:innen rockte Marlene den Innen- und Außenbereich mit regelmäßig wechselnden Angeboten und immer neuen Ideen. Diese holen sich Marlene und Anne auf den Reisen, die die wenige Freizeit zulässt. Aber es genügt! Auch nach der Coronapause startet Die Stulle wieder durch.