Nachhaltigkeit im Alltag
Teil I – Kleine Anfänge
Nachhaltigkeit. Schon längst ist dieses Thema im Alltag von uns allen auf die eine oder andere Art angekommen. Ob es die Werbung großer Unternehmen ist, die mit nachhaltigen Verpackungen werben oder die unzähligen nachhaltigeren Alternativen aus dem Supermarkt und der Drogerie. Egal ob bei Lebensmitteln (Stichwort Fleischkonsum), im Haushalt (Stichwort (Mikro-)Plastik) oder bei Kleidung (Stichwort Fast Fashion): Du kannst dein Leben durchaus unkompliziert nachhaltiger gestalten.
Hey, ich bin Maria und beschäftige mich seit einer Weile mit Nachhaltigkeit im Alltag. Ich bin weit davon entfernt, alles perfekt zu machen, aber Nachhaltigkeit ist ein Prozess und irgendwo muss man ja anfangen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jede und jeder mit kleinen Veränderungen seinen Teil zum Umweltschutz beitragen kann.
Ich möchte dir in dieser Serie einige Tipps an die Hand geben, die dich weder viel Geld noch großen Aufwand kosten sollen, aber einen Unterschied machen können.
Wo soll ich anfangen?
Nachhaltigkeit ist ein Trend-Thema und hat ein ungemein großes Spektrum. Es gibt unzählige Webseiten, Bücher, Social-Media-Beiträge und Plattformen, auf denen du dich mit Tipps und Tricks versorgen kannst. Leider kommt hinzu, dass gefühlt jeder zweite Beitrag, dir auch noch das passende Produkt verkaufen will. Alles neu zu kaufen, weil es nachhaltige Produkte sind, führt den Grundgedanken jedoch ad absurdum.
Der erste Schritt sollte also sein, deinen Konsum grundsätzlich zu überdenken. Verstehe den Unterschied zwischen „brauchen“ und „wollen“ – Brauchst du dieses dieses fancy „Was-auch-immer“, was dir da gerade in irgendeiner Insta- oder TikTok-Ad angezeigt wurde? Kaufe nicht alles, von dem du glaubst, es zu brauchen. Nutze, was du hast, solange es geht und kaufe nur dann neu, wenn es wirklich nötig ist. Wirklich kaputte Dinge kannst du dann durch nachhaltigere Produkte ersetzen. Achte dabei auf zuverlässige Fairtrade und Öko-Labels und auch hier gilt (wie überall) Qualität statt Quantität. Beschäftige dich mit den Produkten und den dahinterstehenden Firmen, denn die Gefahr auf Greenwashing reinzufallen ist groß. Glaub mir, ich tappe bis heute in diese Falle.
Reparieren statt ersetzen.
Viele Dinge wandern direkt auf den Müll, nur weil sie einen kleinen Schaden haben – Dabei kann man oft beispielsweise Möbel oder Kleidung gut reparieren. Wenn du dir das allein nicht zutraust, dann frag in deinem Freundeskreis, ob dir jemand helfen kann. So lernst du vielleicht noch eine neue Fertigkeit (Nähen oder Holzbearbeitung zum Beispiel) und du sparst definitiv Geld.
Kennst du schon Repair-Cafés? Das sind Anlaufstellen, an denen sich versierte Hobbyhandwerker:innen treffen und kaputte Gegenstände gemeinsam in Stand setzen. Mein Favorit ist „Der Makerspace“ – massig Platz, massig Tools und tolle liebe Menschen, die dich ehrenamtlich und selbstorganisisert bei deinen Projekten unterstützen.
Und auch beim Besorgen von Baumaterialien kannst du nachhaltig werden: In Leipzig gibt es das Materialbuffet, ein Second-Hand-Baumarkt in dem du unter anderem Holz, Stoffe und Dekoration für dein Projekt. Diese stammen größtenteils aus Theatern, Ausstellungshäusern usw.
Stichwort Upcycling: Wenn du gerne bastelst und/oder handwerklich begabt bist, kannst du z.B. alte Möbel wieder „aufhübschen“, anstatt dir neue zu kaufen; gleiches gilt für Kleidung, die nicht gut passt, die kannst du umnähen.
Es gibt bei YouTube unzählige Videos zum Thema, die dich unterstützen können.
Dinge, die du nicht mehr brauchst, kannst du weiterverschenken oder -verkaufen. Du kannst ebenfalls darüber nachdenken, ob die Elektrogeräte, Einrichtungsgegenstände, Werkzeuge etc. neu sein müssen. Vieles kannst du gebraucht beispielsweise bei ebay Kleinanzeigen, rebuy, AsGoodAsNew uvm. kaufen oder sogar gratis bekommen oder du leihst sie dir einfach aus.
Geld ausgeben.
Der Großteil der konventionellen Banken verdient ihr Geld mit Investitionen in Atom- und Kohleenergie, in Rüstungsgeschäfte und Nahrungsmittelspekulationen. All das sind Geschäfte, die weder für die Umwelt noch für den Menschen zuträglich sind. Mit einem Konto bei diesen konventionellen Banken unterstützt du diese Investitionen. Wenn du das vermeiden möchtest, kannst du zu einem nachhaltigen Kreditinstitut oder auch zu einer „Ökobank“ wechseln. Diese haben sich auf die Fahne geschrieben, Investitionen in solche fragwürdigen Geschäftszweige zu unterlassen und stattdessen Geld mit ethisch und ökologisch vertretbaren Geschäften zu verdienen. Außerdem fördern viele von ihnen auch soziale und nachhaltige Projekte. Mehr Infos hier. Und hier.
Natürlich musst du nicht alles eins zu eins umsetzen, jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit hilft. Gib dir Zeit für die Umstellungen, du musst dich damit wohl fühlen, damit du es wirklich durchziehst.
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