TEAMBRENNER Lichtblicke – Interview Franziska M. Köllner & Silke Wagler
Verrückte Zeiten & die Welt steht Kopf. Wie sie diese Herausforderung bewältigen, welche ungewöhnlichen Wege sie gehen, was sich für sie persönlich verändert & was sie sich für die Zukunft wünschen – das haben wir zuversichtliche Menschen gefragt, die mit TEAMBRENNER eng verbunden sind. Heute im Doppelinterview mit Franziska M. Köllner von ceramic objects & Silke Wagler von Wagler Couture.
Stell dich bitte vor: Wer bist du und für welches Unternehmen und in welcher Funktion arbeitest du?
Ich bin Franziska M. Köllner, Keramikmeisterin aus Leipzig und seit 1993 mit meinem Atelier in Leipzig-Leutzsch ansässig. Ich arbeite sowohl handwerklich und auch künstlerisch mit ganzem Herzen in meinem Beruf. Meine Arbeiten reichen von künstlerischen Einzelstücken, handgemachtes Gebrauchsgeschirr für Privat und Gastronomie und meine Kindergeschirrserie „Ed & Emilia“. Ein weiterer Zweig sind Workshops und die kreative Gestaltung von Firmenevents. Immer wieder arbeite ich auch gern mit KollegInnen aus anderen kreativen Bereichen zusammen: Zurzeit mit der Modedesignerin Silke Wagler:
Silke Maria Wagler gründete 1990 Wagler Couture. Im Atelier werden hochwertige Damen- und Herrenbekleidung auf Maß gefertigt. Zweimal im Jahr wurde eine exklusive Kollektion entworfen und umgesetzt. Diese war in limitierter Auflage erhältlich. Ihre Bekanntheit hat sie über viele Jahre durch die Anfertigung edler Garderobe für private und gesellschaftliche Anlässe immer weiter ausbauen können. Ein wichtiges Arbeitsfeld war und ist die Erstellung von individueller Bühnengarderobe. Bis Dezember 2020 befanden sich die Arbeits- und Geschäftsräume am Thomaskirchhof 20. Auf Grund der Corona-Krise ist sie mit ihrem Interim Atelier in die Berliner Straße 69 gezogen. Von dort aus wird sie nun, neue und spannende Wege gehen.
Was verbindet dich mit TEAMBRENNER?
Mit TEAMBRENNER haben wir beide in den vergangenen Jahren schöne Erlebnisse gehabt.
Silke: Ich habe mit meinem Team für einen unvergesslichen Auftritt von TEAMBRENNER anlässlich des Opernballs gesorgt, in dem wir für ihre Hostessen das passende Outfit kreiert und hergestellt haben.
Franziska: Ein großes Highlight für mich war die kreative Ausrichtung eines Mitarbeiterfestes für TEAMBRENNER. Wir haben gemeinsam die asiatische Rakubrandtechnik ausprobiert. Ich denke, es war ein bleibendes Erlebnis für alle Beteiligten.
Was hat sich an Deiner Art zu arbeiten verändert?
Franziska: Bei mir hat sich im Arbeitsablauf tatsächlich nicht so viel geändert. Ich habe glücklicherweise gute Aufträge zum größten Teil für Teegeschäfte. In diesem Jahr waren es bereits größere Aufträge für das Leipziger Unternehmen CAAMATE und für den fantastischen Teeladen TEERAUSCH in Dresden. Die Zahl der Bewerbungen für Messen und Kunstmärkte hat sich allerdings stark reduziert.
Im Moment organisiere ich aber hoffnungsvoll und gemeinsam mit dem Kunstverein terra rossa e.V. den Keramikmarkt Leipzig im Grassimuseum. Er soll am zweiten Juniwochenende stattfinden.
Silke: Bei mir hat sich mein komplettes Berufsleben geändert. Ich musste vier Mitarbeiter entlassen und meine Geschäftsräume am Thomaskirchhof aufgeben. Aktuell habe ich drei Mitarbeiter auf Kurzarbeit und eine Auszubildende. Ohne Corona-Krise hätte ich momentan wieder den Leipziger Maskenball im Salles de Pologne organisiert und meine neue Frühlingskollektion geplant und umgesetzt.
Was hat dich in den vergangenen Wochen & Monaten beruflich besonders gefordert, was vermisst du in deinem Alltag?
Franziska: Der Absatz meiner Arbeiten hat sich etwas mehr auf das Onlinegeschäft verlagert, das heißt, in den beiden Lockdowns habe ich gemeinsam mit meinen Partner zwei Onlineshops erstellt. Nun heißt es täglich Pakete packen. Das ist trotz allem eine Sache, die gut mit in die Zukunft übernommen werden kann, denn zu viele Märkte und Messen waren noch nie so erstrebenswert. Der direkte Kontakt zu den Kunden fehlt mir aber schon sehr.
Silke: Im Moment entwickle ich die Umstrukturierung meines Unternehmens. Ich erstelle eine neue Webseite und versuche einen Teil meiner Produkte für den Onlineverkauf zu generieren, um eine Überregionalität und Internationalität zu erreichen. Für die Zukunft möchte ich viel Platz für meine Kreativität schaffen. Auch werde ich mich wieder verstärkt als Beraterin für Coporate Fashion einbringen. Die direkte Arbeit mit den Menschen gemeinsam fehlt mir im Moment sehr. Ich selbst bin ein positiver Mensch und glaube ganz fest an eine Welt nach der Pandemie! Mit meinen Mitarbeiter*innen bleibe ich im regen Austausch – dabei sind Vorausschau und Motivation natürlich mehr gefragt denn je. Mit einem positiven & kreativen Blick nach vorn lässt sich vor allem nach neuen Geschäftsfeldern bestens Ausschau halten.
Wie siehst du den momentanen Wandel, welche neuen Möglichkeiten erwartest du?
Franziska / Silke: Ein großer Vorteil der Digitalisierung ist natürlich, dass sich auch kreative Menschen besser vernetzen können und dies auch für die Vermarktung und das für das verstärkte Verlangen nach regionalen und handgemachten Produkten nutzen können, um damit auch große Reichweite zu erzielen.
Welche Strategien nutzt du, um dich trotz der Umstände zu motivieren?
Franziska / Silke: Unsere aktuelle Motivation ist ein lang gehegter Wunsch, gemeinsam schöne Dinge zu schaffen und unsere Fähigkeiten damit zu verbinden. Unser beider Motto ist, aus der Krise „Paradiese“ schaffen! Für uns, in dem wir es tun und für andere, dass sie sich mit diesen schönen Kreationen umgeben. Es ist wichtig, die Dinge mit Herz zu machen, denn es kann nur einen Erfolg geben, wenn man hinter den Dingen steht, die man tut.
Wir sind beide im chinesischen Jahr des Affen geboren. Diese Affen werden teilweise auch auf unsere Kreationen überspringen und eine energiegeladene Zeit einläuten … Unser Projekt besteht aus einem Gesamtkunstwerk aus Mode, keramischen Objekten sowie alles um den gedeckten Tisch.
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