Brace yourself! Prüfungszeit is coming

Es ist wieder diese Zeit im Jahr, in der sich die Studierenden langsam zurückziehen und im Halbdunkel einer Unibibliothek oder der eigenen vier Wände panisch Skripte wälzen und sich fragen „Warum tue ich mir das eigentlich an?!“ – Es ist Prüfungszeit! 

Wir wollen natürlich nicht, dass du in Panik verfällst. Prüfungen sind für die meisten Leute kein Vergnügen, deshalb ist das Internet voll mit Tipps und Tools, um dir das Lernen zu erleichtern. Wir haben uns davon einige angeschaut und diese mit unseren eigenen Erfahrungen zusammengelegt. Mit diesen paar Tricks kommst du hoffentlich durch die Prüfungsvorbereitungen, ohne komplett in Stress zu verfallen.

Welcher Lerntyp bin ich?

Zunächst möchten wir dir die klassischen Lerntypen nach Frederic Vester vorstellen. Wenn du herausfindest, welcher Lerntyp du bist, kannst du deine Lerntechnik dementsprechend anpassen. Die meisten Menschen sind Mischtypen. Wenn du also feststellst, dass mehr als ein Typ auf dich zutrifft, ist das vollkommen normal.

 

  • Visueller Lerntyp

    Du lernst am besten, wenn du Informationen farblich kennzeichnest oder in Skizzen, Grafiken und Mindmaps verarbeitest.

 

  • Auditiver Lerntyp

    Du lernst am besten, wenn du Audioaufnahmen aus der Vorlesung oder von dir hörst, wenn du laut vorliest oder mit anderen Leuten über den Lernstoff sprichst

  • Haptischer (motorischer) Lerntyp

    Du lernst am besten, wenn du Experimente machst, anhand praktischer Beispiele oder bei theoretischen Themen in Bewegung lernst.

 

  • Intellektueller (abstrakt-verbaler) Lerntyp

    Du lernst am besten, wenn du Themen hinterfragst, durchdenkst und mit anderen diskutierst.

Wo soll ich anfangen?

Bevor wir dir verschiedene Lerntechniken vorstellen, wollen wir festhalten, dass nicht alle Techniken für dich persönlich funktionieren müssen. Probiere ein paar Techniken aus, vielleicht wirst du überrascht sein, welche tatsächlich für dich funktioniert.
Klar, im Idealfall lernst du konstant über das Semester hinweg und musst so kurz vor der Prüfung „nur“ wiederholen. Aber wenn wir jetzt mal realistisch bleiben, macht das fast niemand.
Mit dem Lernstoff sammeln und sortieren solltest du trotzdem möglichst früh anfangen, dann kannst du besser einschätzen, wie viel Zeit du voraussichtlich brauchen wirst. Hilfreich ist es auch den Lernstoff sinnvoll thematisch einzuteilen, so lernst du in Etappen und hast immer wieder kleine Erfolgserlebnisse.

●       Früh genug anfangen

●       Lernstoff sammeln und sortieren

●       Realistischen Lernplan erstellen

●       Ein optimales Lernumfeld schaffen

●       Belohne dich

●       Kenne deine Leistungsphasen

 

Wenn du den Lernplan erstellst, plane großzügig und plane unbedingt ausreichend Pausen ein. Und sei realistisch! Du lernst keine 8/9 Stunden am Tag effektiv, so viel Input kann dein Gehirn in der Regel nicht am Stück verarbeiten.
Räume deinen Arbeitsplatz auf. Dabei musst du am Ende nicht an einem komplett leeren Schreibtisch sitzen, sondern lediglich an einem Ort, auf dem du a) Platz hast und du b) nicht von „Kram“ abgelenkt wirst.

Tipp: Es ist hilfreich immer mal den Ort zu wechseln, sei es nur vom Schlafzimmer in die Küche oder in ein (ruhiges) Café oder in die Bibo, denn Umgebungsreize stellen Lerninformationen dar. Unsere Erinnerung ist ortsgebunden. Richtig sicher ist erlerntes Wissen, wenn wir es in ungewohnter Umgebung abrufen können.

Belohne dich für geschaffte Lerneinheiten. Mach etwas, was Dir gut tut! Wenn du längere Pausen machst oder einen Lerntag abgeschlossen hast, lege den Lernstoff komplett beiseite und versuche nicht mehr darüber nachzudenken. Lenke dich ab, sei es mit Sport, Freund:innen treffen oder einem Film. Dein Gehirn verarbeitet „im Hintergrund“ das Erlernte.

Wenn du die Möglichkeit hast, plane deine Lernphasen danach, wann am Tag deine Leistungsphasen liegen.

Studiere lieber ungewöhnlich Translation

Lernen mit der Pomodoro-Technik

Entwickelt von dem italienischen Studenten Francesco Cirillo in den 80ern, der eigentlich auch nur diesen Teufelskreis aus Prokrastination und Bulimie-Lernen durchbrechen wollte. Mithilfe einer Küchenuhr in Tomatenform (Tomate = ital. Pomodoro) wollte er 25 Minuten konzentriert durcharbeiten. Dabei stellte er fest, dass er selten effektiver als in diesen kurzen Minuten gearbeitet hatte.

Wir fassen dir die Technik kurz zusammen:

Notiere dir in Kurzform deine Arbeits- bzw. Lernziele. Stelle dir dann einen Timer auf 25 Minuten. In dieser Zeit konzentrierst du dich auf nichts anderes, als auf die vor dir liegende Aufgabe bzw. den Lernstoff. Ohne Ablenkung. Ohne Handy. Möglichst ohne Internet. Wenn die 25 Minuten rum sind, streichst du die erledigten Aufgaben von deiner Liste, dann hast du 5 Minuten Pause. Mache in dieser Zeit etwas ganz anderes, am besten alltägliche Dinge wie Haushalt oder ein bisschen Sport. Dein Gehirn braucht diese Pause, um das gerade Erlernte in dein Langzeitgedächtnis zu bringen. Verzichte direkt nach einer Lernphase lieber auf Social Media und Co., um das Erlernte nicht zu „überschreiben“.

Nach 5 Minuten geht das nächste 25 Minuten Intervall los. Nach vier Einheiten machst du eine längere Pause von mindestens 20 Minuten, in der du dich wieder ablenkst. Dann geht’s wieder von vorn los.
Gerade am Anfang fällt es dir womöglich schwer, dich 25 Minuten am Stück zu konzentrieren, also fange mit 10 oder 15 Minuten an und steigere dich.

Tools & Apps zum Blockieren

pomofocus.io

tomato-timer.com

Strict-Workflow (für Chrome; die Seite blockiert für dein Lernintervall Webseiten)

Geh offline! Egal, ob du nach der Pomodoro-Technik lernst oder nicht, lass dich nicht ablenken! Bei den meisten Leuten sorgen Social Media, YouTube und Co. am schnellsten für Ablenkung. Also ist es hilfreich das Handy in den Flugmodus zu schalten und Webseiten auf deinem Computer, die du nicht direkt zum Lernen brauchst, zu blockieren. 

 

Lerntechniken

Musik an. Welt aus.

Vielen hilft es beim Lernen Musik zu hören, aber um in der Lernphase voll konzentriert zu bleiben, ist es sinnvoll, entweder instrumentelle Musik zu hören oder Musikstücke mit Gesang, dessen Sprache du nicht beherrschst, so hörst du nicht automatisch zu und die Musik läuft wirklich nur nebenbei. Bei Spotify gibt es auch „White Noise“ Playlisten – das Rauschen kann ebenfalls eine unterstützende Wirkung haben. Achte außerdem darauf, dass die Musik nicht zu laut ist.

Storyboarding

Entwickle um die wichtigsten Infos deines Lernstoffs eine Geschichte. Am besten mit persönlichen und emotionalen Bezügen.

Again and again and again….

Egal mit welcher Technik du lernst, den Lernstoff zu wiederholen ist immer wichtig. Häufiges wieder vor Augen führen (auf Karteikarten, in Grafiken, Mindmaps, vor dich hingesprochen usw.) bringt das Wissen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis.

Smells like Lavender

Bestimmte Düfte können dich in eine entspannte oder konzentrierte Stimmung versetzen und so den Lernprozess unterstützen. Rosmarin, Pfefferminz und Zitrone wirken besonders anregend und konzentrationsfördernd, Bergamotte und Lavendel wirken ausgleichend und beruhigend bei Stressgefühlen.

Studiere lieber ungewöhnlich Toxilogie
Studiere lieber ungewöhnlich Toxilogie

Gute Nacht Geschichten

Wiederhole Lernstoff kurz vor dem Schlafengehen. So verarbeitet dein Gehirn das Gelesene im Schlaf weiter und du erinnerst dich dann besser daran. Achte aber darauf, dass du es nicht übertreibst, denn dann bringt es auch nichts.

In Kooperation

Lerne mit Freund:innen zusammen, sei es via Videocall oder persönlich, aber nur, wenn es dich nicht unnötig ablenkt. Die Anwesenheit von Mitlernenden kann förderlich sein, sei es um Unklarheiten zu klären oder um sich gegenseitig abzufragen. Gerade bei komplexen Zusammenhängen ist es hilfreich alles in eigenen Worten zusammen zu fassen und jemandem zu erklären, die/der nur bedingt Ahnung von dem Thema hat.

YouTube

Zu so ziemlich jedem Thema gibt es ein YouTube Video. Wenn du also einen Sachverhalt nicht ganz verstehst, versuch es doch mal mit einem Erklärvideo, denn audiovisuelle Inhalte kann das Gehirn meist besser verarbeiten und sich besser merken. Aber nicht hängen bleiben!

Das Gehirn beschäftigt halten

Es gibt Studien, die zeigen, dass manche Menschen Informationen besser behalten können, wenn sie diese singen, beim Lernen auf und ab gehen oder kritzeln. Gemäß diesen Studien blockiert das Kanäle im Gehirn und du driftest nicht so leicht ab.

Motivationslosigkeit die kalte Schulter zeigen

Dir fehlt komplett die Motivation zum Lernen? Dann ab unter die kalte Dusche! Was fies klingt, ist unheimlich hilfreich, denn das kalte Wasser holt dich aus der Lethargie, kurbelt deinen Kreislauf an und steigert deine Produktivität – besser als jeder Kaffee.

Notfall-Zettel

Für den Last-Minute-Überblick fasse die wichtigsten Informationen auf maximal(!) einer A4 Seite zusammen. Zeichne verschiedene Boxen, markiere Stichworte farblich und füge vielleicht noch kleine Schemata dazu – es darf ruhig bunt sein. So landen Infos in deinem Kurzzeitgedächtnis und können in der Prüfung kurzfristig abgerufen werden.

In und auswendig.

Definitionen, Vokabeln, Formeln: Wenn es dir nicht leicht fällt, Informationen stur auswendig zu lernen, können dir diese Tipps weiterhelfen.

Vokabeln

Strukturiere die Vokabeln übersichtlich in Adjektive, Subjektive und Verben. Für schwierige Vokabeln kannst du ganze Sätze bilden und diese lernen, so kannst du dir Begriffe aus dem Kontext erschließen.
Wenn du Vokabeln sicher kannst, streiche sie durch. Am besten mit einem dicken Stift, damit gut sichtbar ist, dass du diese Vokabel nicht mehr zu lernen brauchst. Das verschafft dir schnell ein Erfolgserlebnis und die restliche Menge von Vokabeln sieht nicht mehr ganz so angsteinflößend aus.
Wichtige Begriffe kannst du auch farblich hervorheben oder größer schreiben oder auch illustrieren. Wenn du dich „künstlerisch“ mit einer Vokabel beschäftigst, stellt dein Gehirn einfacher Verknüpfungen her und du merkst sie dir einfacher.

 

●       Struktur schaffen: Teile Vokabeln/Formeln/Definitionen in Kategorien ein und kürze Nebensätze raus. So behältst du besser den Überblick.

 

●       Reduzieren: Was du bereits weißt bzw. gelernt hast, kannst du streichen. So hast du direkt ein Erfolgserlebnis.

 

●       Visualisieren: Schreibe besonders wichtige Vokabeln/Definitionen/Formeln größer und farbig oder mach dir eine kleine Skizze.

 

●       Eselsbrücken:  Gerade für bekannte Formeln oder Merksätze gibt es Eselsbrücken oder Reime, die sich leichter einprägen lassen.

 

Erfolgskontrollen

Das erfordert manchmal eine kleine Recherche, aber in der Regel finden sich zu jeder Vorlesung auch alte Klausuren, die du zwischendurch mal durcharbeiten kannst. Das hat mehrere Vorteile: 1.) Du siehst am besten, wo du noch Lücken hast.
2.) Wenn die alten Klausuren vom selben Dozierenden sind, kannst du den Stil der Klausur verinnerlichen, so weißt du eher, was auf dich zukommt.
3.) du hast ein sichereres Gefühl für die Klausur.

 

Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, die dich bei deiner Prüfungsvorbereitung unterstützen können. Wichtig für dich ist es, die Varianten zu finden, die für dich am besten funktionieren, damit du bestens vorbereitet und halbwegs entspannt in deine Prüfung gehen kannst. 

Wir wünschen dir viel Erfolg!

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